Ein Song wie der Mann, dem er gewidmet ist: Stilvoll in seiner orchestralen Inszenierung, raumfüllend wie sein Charisma und so heroisch wie seine Weltrettungen – so sollte das Titellied zu einem James Bond-Teil daherkommen. Am Donnerstagabend veröffentlichte Adele ihren gleichnamigen Song zu „Skyfall“ auf ihrer Internetpräsenz und ihrem Youtube-Kanal – pünktlich zum 50. Geburtstag der ersten Verfilmung „James Bond – 007 jagt Dr. No“. „Skyfall“ klingt zweifelsohne nach James Bond, dümpelt aber über weite Strecken so daher, wie es der am 1. November startende Film dazu nicht sollte.
\r\n

Ungenutztes Stimmpotenzial

\r\nDie aufkommende Unterwältigung rührt daher, dass Adeles Stimmpotenzial in den knapp fünf Minuten des Songs viel zu selten ausgeschöpft wird. Fast schüchtern und leise in Anbetracht der melodischen Untermalung säuselt sie die Worte über den Untergang und wie er zusammen durchgestanden werden kann.
\r\n
\r\nDoch spätestens im Refrain müsste damit Schluss sein, die Dramatik aus Adeles Kehle wie die versteckte Klinge aus Bonds Schuh zum Vorschein kommen. Doch die Zusicherung, dass man sich allem entgegenstemmt, kommt nicht so überzeugend daher wie die Gefahr, die im Song beschrieben wird. Erst in der letzten Minute schafft Adele gesanglich Dramatik. Zu spät.
\r\n

Die Klimax wird zum Hilferuf

\r\nDrum herum wird mehr geleistet. Der wechselnde Fokus auf Klavier und Streicher sorgt für ein mäanderndes Stimmungsbild, aus dem auch immer wieder Themen mit Bond-Charakter hervorblitzen. Allerdings bremst sich Koproduzent Paul Epworth in der Klanguntermalung zu oft aus, kann etwa die veränderte Dynamik des ersten Refrains nicht in die zweite Strophe retten.